![\"Archive](\"http:\/\/www.coolcatscologne.de\/wp-content\/uploads\/2015\/03\/CCC-Archive-Palladium-11.jpg\")
<\/a><\/p>\nManchmal komme ich zu sp\u00e4t, naja, “manchmal”. Verschiedene Gr\u00fcnde hatten diese Woche zur Folge, dass ich noch in der U-Bahn stand, als Archive im E-Werk ihren ersten Ton spielten.
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Schon schlimm genug, dass ich den Vorfilm verpasst habe. Ja, richtig gelesen, Archive haben keine Musiker eingeladen, sondern nehmen das Anheizen der Menge gleich selbst in die Hand. Sie zeigen ihren Konzeptfilm “Axiom”, der die Grundlage ihres letzten Albums war.<\/p>\n
Archive ist jedenfalls schwere Kost, das muss man schon am Anfang klarstellen. Aber welcher “Ich geh mal auf ein Konzert, weil ich das Lied aus dem Radio kenne”-Mensch geht auch schon zu Archive? Das E-Werk ist jedenfalls nicht voll. Vielleicht 1500 Leute sind da. Archive – das ist eine Mischung aus Triphop und Progressive-Rock. Das sind viele Menschen auf der B\u00fchne. Wie viele das sind, wer da oben der Chef oder \u00fcberhaupt “der S\u00e4nger” ist, das \u00e4ndert sich st\u00e4ndig. Das ist aber auch gar nicht so wichtig, denn hier ist ganz klar: Archive sind ein Kollektiv. Die B\u00fchne ist so gut wie immer dunkel, im Spot ist immer der- oder diejenige, die gerade etwas spannendes zu tun hat. Mal Gesang, mal Schlagzeug, wer auch immer. Am linken B\u00fchnenrand stampft jemand derweil den Takt, oder schmei\u00dft die Arme in die Luft, er dirigiert das Schauspiel. <\/p>\n Meine Begleitung ist ganz klar f\u00fcr die langsamen St\u00fccke an diesem Abend: “Black and Blue”, “Sleep”, “End of our days”. Letzteres vom neuen Album hat es auch mir angetan. Ich mag es aber auch, wenn alles dr\u00f6hnt und kracht oder minutenlang niemand ans Mikro tritt. “Violently” ist toll. Der Sound erf\u00fcllt die Halle, kriecht unter uns hindurch und hebt uns hoch in die Schwebe.<\/p>\n Archive verlangen volle Aufmerksamkeit. Das ist kein Konzert, sie spielen ein St\u00fcck. Nicht mitmachen, zugucken. Sie unterhalten nicht, sie fordern. Das ist mitunter anstrengend, aber auf die gute Art. Man schaut und h\u00f6rt und bewegt sich ein bisschen. Aber eigentlich zieht man sich in seinen eigenen Kopf zur\u00fcck.<\/a><\/p>\n
\nIch bin kein Archive-Profi. Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung von Archive und kenne vielleicht f\u00fcnf Lieder. Und von der H\u00e4lfte davon wei\u00df ich den Namen nicht. (Aber das ist ja kein Problem, schlie\u00dflich muss ich die Songs ja nicht spielen.)
\nNachdem ich also mit viel “Danke!” viel zu sp\u00e4t mit der Kamera eingelassen werde, kann ich noch ein Lied fotografieren, darf mich dann aber in die Menge mischen und zusehen.<\/p>\n<\/a><\/p>\n<\/a><\/p>\n
\nEinige der Zuschauer halten das keine zwei Stunden durch. Die Guten gehen mal kurz vor die T\u00fcr und g\u00f6nnen ihrem Kopf eine Pause, die Schlechten unterhalten sich laut \u00fcber Grippeviren und Tarifvertr\u00e4ge. Auch ich bin richtig m\u00fcde nach dem Konzert. <\/p>\n