\nIch hatte mir das neue Album “Teenager vom Mars” vorher noch gar nicht angeh\u00f6rt und bin \u00fcberrascht \u00fcber so viele Diskobeats und Autotunes. Sie spielen viele Songs aus dem neuen Album, “Teenager vom Mars”, “Mein Haus”, “Von der Liebe”, “Ganz sch\u00f6n Low”, “Meine Stimme”, und obwohl das alles so dancig ist, passt es ganz wunderbar zu diesem Abend. Den Live-Versionen ihrer Songs mischen sie gleich die Beats und Melodien von lustigen Partysongs bei, das ist schon ein wenig Gro\u00dfraumdisko, aber auch das passt und macht Spa\u00df. Die Leute sind schlie\u00dflich hier, um zu feiern und nicht, um sich die (ja, auch schlauen) Texte anzuh\u00f6ren.<\/p>\n
![\"(c)](\"http:\/\/www.coolcatscologne.de\/wp-content\/uploads\/2015\/11\/20151112_FettesBrot-015.jpg\")
<\/a>Was Fettes Brot n\u00e4mlich von so vielen anderen Partybands unterscheidet: Sie haben eine Meinung und halten damit auch nicht hinterm Berg. Da passt es, dass sie als Vorband die Antilopen Gang mitbringen. Die sind \u00fcbrigens live ganz hervorragend und springen von lustigem Rap zum krassen Punk-Drumsolo, zu ruhiger Pianomusik, zum politischen Statement: “Beate Zsch\u00e4pe h\u00f6rt U2.” Auch Fettes Brot sagen zum Beispiel in “Ganz sch\u00f6n low” deutlich, was sie sowohl von AFD- und Pegida-Idioten als auch von harten Gangsterrappern halten. Und wer genau hin h\u00f6rt entdeckt z.B. in “Mein Haus” Textstellen \u00fcber Edward Snowden oder Marina Abramovic!<\/p>\n
In ihren Hits sind solche Botschaften etwas versteckter. \u00dcberhaupt bin ich immer wieder \u00fcberrascht, auf wie viele Hits die drei zur\u00fcckgreifen k\u00f6nnen. Da sind Pophymnen dabei, die wirklich jeder mitsingen kann: “Jein”, “Nordisch by Nature”, “Bettina”, “An Tagen wie diesen”, “Echo”, etc. In der ersten Zugabe singen sie ein Medley aus vielen eigenen St\u00fccken, damit sie so ungef\u00e4hr alles mitnehmen k\u00f6nnen und niemand aus dem Publikum sein eigenes Lieblingslied vermisst. (Tu ich nat\u00fcrlich trotzdem! Wo war “Kannste kommen”?!)<\/p>\n Unterm Strich war das, wie erwartet, ein ganz wunderbarer Abend. Manche St\u00fccke sind mir zwar mittlerweile fast ein bisschen zu sehr Karnevalsmusik – “Das letzte Lied auf der Party” h\u00f6rt man am besten nicht nur leicht angetrunken. Trotzdem hatte ich wie der Rest der Halle auch sehr viel Spa\u00df. Fettes Brot ist nichts f\u00fcr die obercoolen Kids. Die gucken sich n\u00e4chsten Monat Kollegah an und lassen sich erz\u00e4hlen, wie man richtig M\u00fctter fickt. Bei Fettes Brot bitten wir Bettina, ihre Br\u00fcste doch wieder einzupacken. Fragt sich, ob die harten Kerle in 20 Jahren auch noch Konzerte geben und sich nicht sch\u00e4men, ihre alten St\u00fccke zu singen. Dass Fettes Brot wiederkommen, darauf k\u00f6nnen wir uns verlassen.<\/p>\n<\/a>