Vor 2 Jahren habe ich ein Buch gelesen, das unangenehme Gedanken an die Oberfl\u00e4che sp\u00fclte und mich eine Nacht heulend zur\u00fccklie\u00df. Das war gut so – Katharsis, du gemeine, alte Dame. Ende des letzten Jahres durfte ich dann in einer kleinen Pressevorf\u00fchrung vorab den Film dazu sehen. Ihr kennt das Gef\u00fchl, wenn man die ersten Minuten eines Films zu einem Buch sieht, das man sehr mochte: Die Skepsis dr\u00fcckte mich in den Sessel und krampfte mir den Kaffee in die Hand. (Pressevorstellungen sind morgens.) Ich kann hier Entwarnung geben, der Film ist gro\u00dfartig. Aber seit der Vorstellung warte ich darauf, dass der Film endlich in Deutschland in die Kinos kommt. Erst hie\u00df es M\u00e4rz, dann Mai, dann h\u00f6rte ich gar nichts mehr. Und meine Notizen schlummern hier weiter in einem Ordner und wollen raus. Offenbar war der richtige Zeitpunkt nie da. Der Film war vielleicht doch mal kurz in den Kinos, allerdings hat es niemand mitbekommen. Nicht mal ich, die dar\u00fcber schreiben wollte.
\nHier also mein Filmtipp zu einem Film, den ihr momentan nirgendwo sehen k\u00f6nnt.
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\u201eA Monster Calls\u201c oder auf Deutsch wahrscheinlich \u201e7 Minuten nach Mitternacht\u201c ist ein Film \u00fcber Emotionen. Wut, Trauer, Einsamkeit, Verzweiflung, alles drin, alles ein bisschen unangenehm. Aber viel mehr ist es ein Film \u00fcber Wahrheiten, die man akzeptieren muss: Menschen trennen sich, Menschen sterben, nicht alles geht immer gut aus. Wer sich jetzt noch nicht abgewendet hat: Hier der Plot.
\nConor lebt bei seiner kranken Mutter und alles ist gerade schei\u00dfe. Der Mutter geht es nicht gut, in der Schule wird er gemobbt und nachts hat er schlimme Albtr\u00e4ume. Jede Nacht erwacht die alte Eibe vor seinem Fenster zum Leben und wird zu einem knotigen Monster, das ihn zwingt, sich seine Geschichten anzuh\u00f6ren. Als die Krankheit seiner Mutter schlimmer wird, wird auch das Monster wilder, zerst\u00f6rt das Haus und will am Ende auch eine Geschichte von Conor h\u00f6ren.<\/p>\n

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Ich gebe zu, wirklich spannend klingt das nicht und im Trailer sieht das ganze dazu auch noch aus wie ein Kinderfilm. Aber vertraut mir mal, wenn ich sage, es lohnt sich. Immerhin spielt Sigourney Weaver die Oma, Felicity Jones die Mutter und Liam Niesson das Monster. (Und wie das wohl auf Deutsch klingt?!) Leider ist das CGI am Ende nicht ganz so gut und insgesamt war das Monster im Buch viel gruseliger.<\/p>\n

Was ich besonders an dem Film mochte, ist dass er seine Zuschauer ernst nimmt und sie nicht wie viele andere mit der Nase auf Hinweise und Emotionen st\u00f6\u00dft. Es gibt so Vieles zu entdecken, auch abseits des Offensichtlichen. Und worum es eigentlich geht, wird zwar am Ende klar und deutlich ausgesprochen, man muss es sich aber trotzdem selbst erarbeiten.<\/p>\n

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Und dass das Buch wunderbar ist, muss ich ja kaum noch extra erw\u00e4hnen. 2015 war es eines meiner Lieblingsb\u00fccher. Zu kaufen gibt es das hier beim Verlag<\/a><\/u> und hier bei Amazon<\/a><\/u>. Den Film kann man zurzeit, soweit ich es recherchiert habe, wirklich nirgendwo sehen. Das ist schade, weil er gut ist. Ich hoffe ja, dass er doch noch mal gr\u00f6\u00dfer ins Kino kommt.<\/p>\n