Ich muss gleich zu Beginn zugeben, dass es das Agnes+ bei mir schwer hatte. Wie viele Nordstadt-Flaneure hatte ich mein Herz schon vor langem an die Divine-Bar verloren. Als sie zumachte, war da ein gro\u00dfes Loch am Neusser Platz. Aber dann, nach langer, langer, viel zu langer Zeit, wurde pl\u00f6tzlich wieder gewerkelt in den R\u00e4umen an der Ecke und es ging das Ger\u00fccht durch die Stra\u00dfen und Facebook-Gruppen, dass die Besitzer des Pico-B\u00fcdchens da etwas Gro\u00dfes vorhaben.
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Daraus wurde also das Agnes+ und seit ca. 1 1\/2 Jahren hat sich dieser \u201eErsatz\u201c jetzt im Agnesviertel etabliert.<\/p>\n

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SITZEN<\/h2>\n

Es ist ja auch sch\u00f6n geworden. Die gro\u00dfe, blaue Theke nimmt den gesamten ersten Raum ein, drum herum stehen kleine Tische und Sitzb\u00e4nke. Im hinteren R\u00e4umchen ist es noch etwas gem\u00fctlicher, das Highlight des Agnes+ sind aber nat\u00fcrlich die Pl\u00e4tze drau\u00dfen, die die Leute auch bei jedem Wetter ausnutzen. Hier hat man nicht nur einen sch\u00f6nen Blick auf die Agnes-Kirche, sondern auch auf das Treiben im Viertel (und wer sich hier auskennt, wei\u00df, was f\u00fcr unterschiedliche Menschen hier wohnen).<\/p>\n

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SPEISEN + GETR\u00c4NKE<\/h2>\n

Laut Karte legt auch das Agnes+ seinen Fokus auf die Weine. Besonders den Grauburgunder kann ich empfehlen, der Merlot ist ok. Ganz g\u00fcnstig ist das nicht, Profis greifen zur Flasche! (Und wenn das Geld weg ist, cornern wir eben mit einem Bier vom B\u00fcdchen auf dem Kirchplatz) <\/span><\/p>\n

Neben dem Wein gibt es noch alles M\u00f6gliche andere auf der Karte, und damit meine ich auch ALLES M\u00d6GLICHE. Der Kaffee f\u00fcr tags\u00fcber ist von Heilandt – stark und gut. Aber ansonsten w\u00e4hlt man zwischen Bieren, Longdrinks, Cocktails, S\u00e4ften, Schorlen, verschiedenen Wodkas, Gins, Digestifs und und und. Das ist einfach viel zu viel, das braucht niemand. Die Karte wird dadurch leider \u00fcberladen. Warum nicht einfach Basics anbieten und dann eine Sache gut machen?<\/p>\n

Dasselbe gilt sich bei den Speisen. Das Agnes+ ist ein kleines Bistro, kein Restaurant, trotzdem gibt es Suppen, Baguettes, Quiches, Antipasti und Kuchen. Der Kuchen ist ok (daf\u00fcr besser r\u00fcber zum Caf\u00e9 Dein & Mein). Sch\u00f6n ist, dass zu fast allen Speisen eine Weinempfehlung in der Karte steht. Und den Schinken- und Salami-Teller sowie den K\u00e4seteller kann ich empfehlen.<\/p>\n

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\u00d6FFNUNGSZEITEN<\/h2>\n

Auf der Homepage<\/a> steht \u201e24 Stunden ge\u00f6ffnet\u201c, warum, wei\u00df ich auch nicht. Das Agnes+ macht um 12 Uhr zu, sonntags schon um 18 Uhr. Es ist also eher ein Caf\u00e9 als eine Bar. Auch gut.<\/p>\n

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UND SONST SO?<\/h2>\n

Offensichtlich ist das Agnes+ das Wohnzimmer des Viertels, jedenfalls kommen hier alle zum Telefonieren hin. Egal ob drinnen oder drau\u00dfen – immer wenn ich dort bin, wird an mehreren Nebentischen ausf\u00fchrlich telefoniert und geredet. St\u00f6rt mich nicht, ich h\u00f6re ja gern zu. Das Publikum ist ein Querschnitt des Agnesviertels. Hier plaudern Studentinnen \u00fcber ihr WG-Leben, Lehrer \u00fcber neue Erziehungsmethoden, freie Fotografen \u00fcber ihre Arbeit und Jungrapper \u00fcber ihre YouTube-Videos. Ich sitze hier tags\u00fcber kurz nach Feierabend gerne mit meinem Laptop und schreibe: das WLAN ist n\u00e4mlich frei und gut. Und das geheime Highlight des Agnes+: Die Toiletten sind ein Instagram-Traum. Schaut mal im Netz. \ud83d\ude42<\/p>\n

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FAZIT<\/h2>\n

Das Agnes+ hat nicht den alten Charme der Divine-Bar, die vermisse ich noch immer, aber ich komme doch gerne hier hin. Der Wein ist gut und die Menschen nett, und sie diskutieren ihre seltsamen Probleme laut genug, damit ich am\u00fcsiert folgen kann. Perfekt also f\u00fcr einen Feierabendwein in der Sonne.<\/p>\n

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