Wenn ich an Selig denke, denke ich an schwierige Teenage Tage, an seltsame Texte, die ich damals so so deep fand, und daran, dass bei mir nach dem gro\u00dfen Hit nicht viel h\u00e4ngen geblieben war. Zeit als, die ungenauen Erinnerungen mit etwas Neuem zu ersetzen.<\/p>\n

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An diesem Freitag auf der Gamescom spielen Selig als zweite Band und sie sind in etwa des Gegenteil von Die h\u00f6chste Eisenbahn<\/a>.
Die Herren bringen so etwas wie \u201eGeschichte\u201c mit. (Das beweist schon die doofe Ansage \u201eDie habe ich schon zu meiner Abi-Zeit geh\u00f6rt!\u201c)<\/p>\n

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Selig spielen ausschlie\u00dflich alte Songs und bringen gro\u00dfe Gesten und gro\u00dfe Ansagen an das Publikum mit. Wir erleben Pathos und verzwirbelte Texte, die ich bei neuem Hinh\u00f6ren ehrlich gesagt nicht mehr so viel sagen.<\/p>\n

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Was ich mag: auch wenn das alles dramatisch und nostalgisch ist, will hier im Publikum niemand besonders cool sein. Das alles ist herrlich unangestrengt, eher so wie ein Abend in einer alten Kneipe, die zwar schon bessere Tage gesehen hat, aber die mittlerweile die sch\u00f6nste Patina angesetzt hat, nach altem Rauch, altem Schnaps und unz\u00e4hligen verbrachten Stunden riecht. In der man mit unbekannten Tresenbekanntschaften lange \u00fcber Musik redet. Hach. Aber ich schweife ab.<\/p>\n

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Was ich besonders mag: \u201eOhne dich\u201c nat\u00fcrlich. Wer so einen Song geschrieben hat, darf danach auch barfu\u00df \u00fcber die B\u00fchne h\u00fcpfen und zu lange politische Ansagen machen. Ich schw\u00f6re, ich habe zwei M\u00e4nner weinen sehen. Das war so gut.<\/p>\n

Auch wenn der ganze Auftritt auf der Gamescom ein bisschen viel ist (f\u00fcr mich), auch hier feiert die Menge, wenn auch eher ihre Jungend und Studententage. Noch mal brauche ich das nicht, aber ich bin froh, dass ich das sehen durfte.<\/p>\n

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